Adretta Flox / Krautgarten Nützlinge

Jedem Tierchen sein Pläsierchen

Ziel einer biologischen Gartenpflege ist es, eine ausgeglichene und sich selbst regulierenden Lebensgemeinschaft zu erhalten. Und nicht nur die direkt nützlichen Insekten finden wir in einem stabilen Ökosystem:

Name/Foto Nützling / Nutzen durch Förderung durch ... / Sonstiges

Biene, Hummel, Wespe

biene

bestäuben Tomaten u.v.a.

Wespen fressen Blattläuse,

Hummeln sind geniale Bestäuber und für Erbsen+Bohnen wichtig.

Förderung durch Blumen/Kräuter wie wie Borretsch, Lavendel, Löwenzahn, Malve, Mohn, Phacelia, Schnittlauch, Sonnenblume, Taubnessel, Origano, Thymian ...

Blattläuse

blattlaus

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Nahrung für Marienkäfer

Nagen gerne an Bohnen und Kapuzinerkresse. Melde nicht jäten, sondern als Fangpflanze nutzen.

 

Drahtwürmer

(Larve des Schnellkäfers)

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Zu erkennen an Löchern und Fraßgängen in Kartoffeln, Rüben, Zwiebeln ...

Bevorzugen feuchten und verdichteten Boden.

Natürliche Feinde sind:
Ameisen, Eidechsen, Hühner, Igel, Laufkäfer, Maulwurf, Spitzmaus, Vögel ...

Tagetes, Ringelblume und Senf zum Schutz des Gemüses beipflanzen.

Erdflöhe

Erdflöhe an Radieschen

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Selten sichtbar, aber erkennbar an Lochfraß und beim Gießen springen die winzigen Käfer wie Flöhe weg.

Lieben trockenen, verdichteten Boden und werden vertrieben durch:
- Feuchte und Bodenlockerung
- Spinat, Salat und Pfefferminze
- Ohrwurm

Florfliege

florfliege-im-krautgarten

Die Fliege und deren Larve fressen Blattläuse, Blut- oder (Motten-) Schildläuse, Spinnmilben, Blattsauger, allerlei Insekteneier,
Fliegenlarven, kleine Schmetterlingsraupen u. a.

Sehr nützlich!

Überwintern in Holzschuppen, Dachböden. Florfliegenquartiere sind im Handel erhältlich.

Im Frühjahr Wildkräuter stehen lassen!

 

Gehäuseschnecken

schnecke
Gehäuseschnecken wie die Weinbergschnecke fressen sehr gern die Eier der Nacktschnecke. Daher unbedingt im Garten lassen. Stehen unter Naturschutz!

Glühwürmchen
(Leuchtkäfer)

Leider im Krautgarten München noch nicht gesehen.

Larven und Käfer ernähren sich von Nackt- und Gehäuseschnecken !!!

 

Keine Schneckengifte verwenden.

Keine künstliche Beleuchtung.

Förderung durch Trockenmauern und feuchte ungedüngte Wiesen, Juni/Juli nicht mähen.

Kartoffelkäfer
(-larve)

kartoffelkaeferlarve

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Nun ja, auch wenn er unsere Kartoffel-Blätter ruiniert: Ich finde den gestreiften Käfer recht attraktiv, und es gibt ja auch Tricks, die ihn in Schach halten.

Käfer und Larve fressen Kartoffelblätter, meiden Pfefferminze, Spinat, Taubnessel, Tagetes.

Raupenfliege parasitiert Käfer/Larve, Nahrung für Laufkäfer.

Kohlweißling

kohlweissling

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Leider kein Nützling, so schön wie er im Wind flattert

Raupe frisst gerne Kohl und Meerrettich, meidet aber Tomaten, Korinader und Pfefferminze.

Raupen sind Nahrung für Schlupfwespen.

Laufkäfer

 

Leider im Münchner Krautgarten noch nicht gesichtet.

frisst Bodeninsekten, Gehäuse- und Nacktschnecken, Kartoffelkäfer, Drahtwürmern, Engerlingen, Fliegen, Asseln, Wespen, Blattwanzen, Blattläusen, Erdraupen ... sehr nützlich!!!

Empfindlich auf chemische Pflanzenschutzmittel: Laufkäfer sind vom Aussterben bedroht.

Hecken mit schattigen, möglichst feuchten Boden mit Steinen schaffen, Reisig oder kleinen Erdhöhlen als Rückzugsort erhalten.

Heupferd

heupferd

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Leider auch kein direkter Nützling für den Gärtner, aber imposant.

Nahrung für Igel & Co

Heuschrecke

heupferdheuschrecke

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Nahrung für Igel & Co
Maulwurf

frisst Schnecken, Engerlinge, Schnakenlarven ...

Maulwurfhügel geben eine gute lockere Gartenerde :-))

Steht unter Naturschutz!

Zeigt gesunden Boden an.

Marienkäfer
(-larve)

marienkaefer

fessen Blattläuse, Blattsauger, Blutläuse, Zikaden, Schildläuse,

manche Arten auch Spinnmilben, Mehltaupilze ...

Keine Pestizide spritzen!!!
Laubhaufen im Garten zur Überwinterung liegen lassen.

Vorsicht: Gelbe Eier ähneln den Eiern des Kartoffelkäfers, nicht zerstören!

Nacktschnecken

marienkaefer

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Treten Nacktschnecken massenhaft auf, ist das natürliche Gleichgewicht gestört.

Schnecken werden durch Bier und Basilikum angezogen. Außerdem lieben sie Dahlien, Ringelblume, Tagetes, Senf, Salat, Kohl und vieles mehr.

Der NABU empfiehlt vor allem, natürliche Feinde wie Amsel, Blindschleiche, Elster, Kröte, Igel, Laufkäfer, Spitzmaus etc. durch einen naturnah gestalteten Garten zu fördern.

Schnecken meiden Kräuter wie Bohnenkraut, Jungfer im Grünen, Kamille, Rosmarin und Schafgarbe. Und sie mögen keinen Kaffeesatz.

Ohrwurm ist nachtaktiv. Lebt von Läusen, Larven, Erdflöhen ... Braucht tagsüber Versteck-möglichkeit wie z.B. Reisighaufen

Raubwanzen

raubwanze
ernähren sich von Raupen, Läusen, Larven. Brauchen Strukturreichtum,
keine Gifte spritzen!

Raupenfliegen

raupenfliegen
Es gibt mehr als 500 Arten: Manche gegen Raupen, andere gegen Kartoffelkäfer ! oder pflanzenfressende Wanzen. Zweiflügler sind wichtig für die Bestäubung von Kamille u.a. Sehen der Stubenfliege sehr ähnlich, manche Arten sind stark behaart.

Rapsglanzkäfer

Bild folgt

--- liebt gelbe Blüten, Senf als Fangpflanze.

Regenwurm

regenwurm

sorgt für kompostreiche, lockere Erde und ist des Gärtners Liebling.

Kaffeesatz macht ihn aktiver.

Schaumzikade

schaumzikade

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Leider kein direkter Nützling für uns, aber ein Wunder der Natur.

Larve am Schaum erkennbar.

Tritt meist nur vereinzelnd auf. Romantisches Zirpen im Sommer.

Schlupfwespen

schlupfwespe

legen ihre Eier in Larven oder Eier anderer Insekten ab:
- gegen Kohlweißling-Raupe

 

Schaut ähnlich wie fliegende Ameise aus. Lebensraum sind reichblühende Wiesenflächen.

 

Schmetterlinge

schwalbenschanz

verzaubern jeden Garten,

Bestäuber für viele Pflanzen.

Wildwiesen mit Doldenblüttler wie Löwenzahn, Wiesenkümmel, Dill, Pimpinelle, Liebstöckel ...

Naturnahe Gärten mit Wildkräutern wie Taubnessel

Schwebfliege

schwebfliege
Maden fressen Blattläuse, Spinnmilben, Blutläuse oder Blattsaugerlarven. Lebensraum sind reichblühende Wiesenflächen.

Spitzmaus

Leider im Krautgarten München noch nicht gesehen.

Nützlich wie Maulwürfe.

Frisst Dickmaulrüssler

Spinnentiere

spinne
Beute: Blattsauger, Blattläuse, Zikaden, Fliegen, Mücken,
Käfer, Schmetterlinge, Blattwespen ...
Ich liebe sie nicht unbedingt, aber ich lobe sie: sehr nützlich!

Weichkäfer, Soldatenkäfer

weichkäfer
Larven fressen Schnecken, Raupen ... im oder auf dem Boden.
Die Käfer vertilgen Blattläuse, Schmetterlingsraupen, Blattwespen, Fliegen und deren Larven.
Werden durch Blüten angezogen und jagen dort andere Insekten.
Wühlmaus, Schermaus, Brandmaus

lockert verdichteten Boden :-))

frisst Blattläuse, Schnecken und andere Insekten

liebt Möhren, Quecke, Sellerie, Topinambur ... davon etwas mehr in einem "Mäuseeck" anpflanzen, das lenkt die niedlichen Nager ab.

meiden Beifuß, Kaiserkronen, Kapuzinerkresse, Knoblauch, Minze, Muscari, Tagetes, Sonnenblumen, Wolfsmilch

natürliche Feinde: Dachs, Greifvögel, Katzen, Mauswiesel, Maulwurf ...

 


Im Krautgarten gibt es viele Tiere, die wir sonst kaum bemerken. Noch habe ich nicht alles fotografiert, aber diese Tabelle ist im Wachsen. Dabei findet ihr hier auch Tierchen, von denen der Ackerbau nicht direkt profitiert: Weil sie genau betrachtet faszinierend sind. Und weil es im Garten kaum schönere Musik als das Zirpen der Grillen gibt, oder?

 

Es gibt viele Aspekte, ein Tier zu mögen oder nicht. Schädlinge sind eine egoistische Erfindung des Menschen. Jeder Gärtner sollte bedenken, dass nur eine Artenvielfalt die Natur in der Balance hält und ein stabiles gesundes System schafft. Und die Natur (und der Herrgott) wirds wohl besser wissen als wir Menschen ... selbst eine Nacktschnecke, des Gärtners Alptraum, ist mit Muse betrachtet ein Wunder der Natur und ein Teil eines unsichtbaren Netzes wechselvoller Beziehungen ... nehmen wir uns Zeit, lassen wir uns ein, und teilen wir ein bisschen ... die Tiere teilen die Welt ja auch in erstaunlicher Geduld mit uns.

 

Neben den Insekten helfen uns viele Tiere im Garten: Um Bienen, Igel, Vögel, Amphibien und Reptilien, Spitzmaus und Fledermaus nicht mit Giften zu belasten, die sie über die Nahrungskette aufnehmen, sind chemische Spritzmittel zu vermeiden. Hecken, Trockenmauern, ungeheizte Dachböden mit Luken, Blumenwiesen, kleine Feuchtbiotope, Insektenhotels etc. tragen dazu bei, eine Vielfalt an Tieren im Garten zu erhalten.

 

 

Manche zerschneiden die Schnecken ... nur so viel: Schneckenkadaver locken weitere Schnecken an. Jeder hat hier seine eigene Strategie. Ich versuche es damit:

 

Achtung:
Keine Schneckenkörner im naturnahen Garten verwenden. Zwar werden manche Wirkstoffe wie Ferramol (Eisenphosphat) als ungefährlich eingestuft, vernichtet aber auch Gehäuseschnecken.

In vielen handelsüblichen Schneckenkörner ist der Wirkstoff
Metaldehyd enthalten, der den Schnecken den Schleim entzieht und sie qualvoll verenden lässt. Die Auswirkungen von Metaldehyd auf Vögel, Igel und andere Tiere sind noch nicht hinreichend untersucht. Nur so viel vorab: Schneckenkörner können weder als harmlos noch als ungefährlich eingestuft werden.